Zu schön um wahr zu sein?

Vor einigen Tagen hatte ich ein Erstgespräch mit einer neuen Coachingkundin (*): als wir über ihre Ziele und Wünsche sprachen, zu denen unter anderem auch gehörte, dass sie eines Tages von ihrer kreativen Arbeit leben möchte, platze es plötzlich aus ihr heraus: „Das wäre zu schön, um wahr zu sein“.

Wir mussten beide über diesen - tief aus dem Unterbewusstsein stammenden - Satz lachen, denn auch ihr war sofort klar, dass hier eine Stimme in ihr gesprochen hat, die möglicherweise genau dieses Ziel verhindern kann.

Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass ich den Satz in dieser oder einer ähnlichen Form höre: „Das wäre zu schön, um wahr zu sein!“. Viele meiner Kund°innen haben schon bemerkt, dass dieser Gedanke irgendwo, mehr oder weniger versteckt unter der Oberfläche, in ihnen schläft - und in den ungünstigsten Momenten zum Aufwachen neigt.

Was sagt denn dieser Satz aus? Ist damit gemeint, dass das wirklich Schöne - das, was wirklich schön für uns wäre, was wir uns zutiefst wünschen - dass das gar nicht wahr sein KANN? Dass es somit niemals Wirklichkeit werden kann?

Ich fürchte: ja.

Soweit ich es einschätzen kann, ist dieser Gedanke einer der Highlights aus der engeren Auswahl der hartnäckigsten und erfolgsverhindernden Glaubenssätze. Diese sind meist unbewußt, können aber genau so schädlich sein, wenn sie uns bewusst werden - sofern wir sie nicht auflösen und durch bessere Sätze ersetzen.

Warum? Weil mehr als 90% unseres Tun, unserer Entscheidungen im Unterbewusstsein gefällt werden. Dazu gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen aber auch durch intensive Selbstbeobachtung kannst du zu dieser Erkenntnis kommen: Praktisch alles, was wir entscheiden, entscheiden wir eigentlich auf einer unterbewussten Ebene - und schnitzen uns dann selbst Erklärungen dafür, warum das jetzt ganz sicher auch logisch und rational war.

Solche unbewussten Sätze können enorm hinderlich sein, denn sie repräsentieren Persönlichkeitsanteile in uns, die einander oft widersprechen und sogar gegeneinander handeln.

Wenn nun ein Teil in dir denkt, dass etwas gar nicht wahr sein kann, gar nicht wahr werden kann, weil das einfach „zu schön“ wäre - also zu gut für dich wäre, dann ist das ein ganz klares Zeichen, dass du in deinem Unterbewusstsein einen Anteil hast, der denkt, du DARFST das Schöne, Tolle gar nicht erreichen. Weil es einfach ZU schön für dich ist, weil es deshalb nicht wahr werden DARF.

Was kannst du nun tun, wenn du merkst, dass du diesen Gedanken auch in dir trägst: Das wäre zu schön, um wahr zu sein?

Dazu gibt es mehrere Ansätze, die auch davon abhängen, wie „tief gespalten“ du zwischen deinen einzelnen Persönlichkeitsanteilen bist - wie sehr du eigentlich dazu neigst, dich selbst immer wieder zu sabotieren.

Über Lösungen für „hartnäckige Fälle“ möchte und werde ich hier in Zukunft noch schreiben, denn diese sind zum Teil auch langwierig und brauchen oft auch eine Betreuung in Form eines Coachings.

Ein guter erster Ansatz aber, den du sofort beginnen kannst, ist diesen hinderlichen Satz durch sein Gegenteil zu ersetzen: versuche mehrere Varianten und höre in dich hinein, welche sich am Besten anfühlen - du kannst auch mehrere der Sätze verwenden und dir selbst welche ausdenken:

  • Das ist SO schön, dass es wahr werden MUSS.
  • Das ist SO schön, dass es wahr werden DARF.
  • Das ist SO schön, das verlockt mich wirklich, es zu ERREICHEN
  • Das ist SO schön, dass es mich magisch ANZIEHT
  • Das ist SO schön, dass mein gesamtes TUN sich danach ausrichtet

… Und so weiter - ich bin sicher, es fallen dir selbst auch noch weitere Varianten ein.

Nun geht es darum, den neuen Satz oder die neuen Sätze in dein Denken einzupflanzen: Schreibe sie auf - gemeinsam mit dem WAS so schön für dich wäre:

XY zu erreichen, IST so schön, dass es / dass ich …

Trage diesen Satz (diese Sätze) mit dir rum, in deiner Geldbörse, deinem Kalender, lasse sie als Erinnerung auf deinem Handy täglich klingeln, hänge ihn an die Wand…

Wähle die Form, die sich gut für dich anfühlt, probiere auch mehreres aus.

Vor allem aber:

Immer wenn der schädliche erste Satz kommt - erinnere dich an diesen neuen Satz und korrigiere dich selbst in deinen Gedanken und Worten so oft du kannst.

Was wäre es also: was wäre FÜR DICH so schön, dass es wahr werden DARF, kann und soll?

Ich bin schon gespannt, was du dazu sagst und freue mich auf deine Nachricht!

Bis dann,

Dein und euer

Peter


(*) Ich biete solche kostenlosen Vorgespräche für alle an, die sich für ein Coaching bei mir interessieren - einfach um sich kennen zu lernen, die möglichen Coaching-Themen abzustecken und um zu sehen, ob auch „die Chemie“ passt. Falls du daran interessiert bist, findest du nähere Infos hier: art!up Coaching

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