Die Schweißperlen rannten mir über die Stirn und die Schläfen hinab.
Trocknen konnte ich sie nicht, denn meine Hände waren starr am Lenkrad festgekrallt.
Brav im "Affengriff", denn so hatte ich es gelernt. Überhaupt hatte ich die letzten Wochen über viel gelernt - und jetzt mußte ich es beweisen!
Der Motor heulte auf, das Lenkrad war richtig eingeschlagen - aber das Auto bewegte sich keinen Millimeter.
Ich war fassungslos: genau DAS hatte ich doch wieder und wieder geübt: Kupplungspedal langsam loslassen, Gaspedal ebenso langsam runterdrücken, mit viel Gefühl, keines zu schnell, keines zu langsam.
Und jetzt klappte das einfach nicht: alles was passierte war dieses furchtbar laute Aufbrüllen des Motors und dann starb der Wagen ab.
"Junger Mann..." meldete sich da eine Stimme im Fonds des Wagens und ich vernahm sie mit Schrecken: der Fahrprüfer!
Jetzt war alles vorbei: den Führerschein konnte ich vergessen und damit den Start in den Urlaub natürlich auch.
"...versuchen Sie doch mal, die Handbremse zu lösen..." sagte die Stimme, irgendwie väterlich und genervt zugleich.
Wie peinlich! Ich konnte förmlich fühlen, wie mein Gesicht von unten nach oben rot anlief. Aber der Tipp hat natürlich geholfen.
Ohne angezogene Handbremse war die ganze Sache überhaupt kein Problem mehr: ich wußte ja, was zu tun war, hatte mich sorgfältig vorbereitet und mehr als genung gelernt und geübt.
Der Prüfer war streng aber fair - er drückte beide Augen zu, ob des anfänglichen Fehlers und gab sein OK zum Rest meines Könnens: kurz darauf war ich stolzer Führerscheinbesitzer.
Die angezogene Handbremse werde ich niemals vergessen - und daher fällt sie mir auch immer und immer wieder auf. Nicht nur beim Auto, sondern bei so vielen Gelegenheiten in meinem eigenen Leben und bei den Menschen, mit denen ich als Coach arbeite:
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen “mit angezogener Handbremse” unterwegs sind.
Sie wollen losstarten, schaffen es aber nicht, weil sie sich selbst dabei unbewußt boykottieren.
👉 Sie glauben, nicht "gut genug" zu sein.
👉 Sie hoffen auf Anerkennung und "Erlaubnis" von außen, von anderen.
👉 Sie haben 1000 Ausreden, warum sie "noch nicht so weit sind".
Ich könnte den Rest des Tages mit der Weiterführung dieser Liste verbringen...
Wenn du auch Punkte zu dieser Liste beizutragen hast, dann frage dich, was DEINE Handbreme ist?
Was hält dich fest, obwohl du doch losstarten möchtest?
Das ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Oft braucht es ein Auge von außen, einen neutralen Beobachter, der erkennen kann, was dir selbst verborgen bleibt.
So wie der Fahrprüfer in meiner Geschichte. Für ihn war sonnenklar, was für mich in diesem Augenblick unverständlich war.
Wenn du dir auch so ein Auge von außen wünscht, und sei es auch nur für einen einzigen, unverbindlichen Tipp, dann schreibe mir gerne - am Besten direkt hier in den Kommentaren, ich antworte in jedem Fall!
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