Musik, Kunst, Elternschaft: Interview 🎙️ Wendi Gessner

In dieser neuen Reihe der art!up | Impulse bringe ich Interviews mit Künstler°innen aus unterschiedlichen Genres. Wie leben sie, wie arbeiten sie, was denken sie, wie organisieren sie sich, was ist ihnen wichtig?

In dieser ersten Folge spreche ich mit Wendi Gessner über ihre Musik, weshalb es für sie wichtig ist, sich mehreren künstlerische Bereichen zu widmen und was Elternschaft für sie und ihre Arbeit bedeutet.

Bitte teilt mit uns eure Gedanken dazu unten in den Anmerkungen!

Wenn ihr Vorschläge habt, wen ich in den nächsten Folgen zum Interview einladen soll, oder wenn ihr selbst Gäste sein wollt, dann schreibt mir gerne: [email protected]

Hier findet ihr Wendi:

https://www.instagram.com/wende_punkt/

https://linktr.ee/wende_punkt

Transkript

Wie leben andere Künstler und Künstlerinnen?

Was denken sie, wie organisieren sie sich?

Wie läuft das in anderen Genres, in anderen Bereichen ab?

Und ja, was machen andere Menschen so, die auch in der Kunst und in der künstlerischen Umgebung tätig sind?

Das ist eine Frage, die ich mir selber oft gestellt habe und die ich immer wieder auch von den Teilnehmerinnen meiner Veranstaltungen höre.

Und ich habe schon lange, lange den Plan gehabt, einen Podcast zu machen, in dem ich genau das in den Mittelpunkt stelle. Und heute ist es soweit. Heute haben wir die erste Gästin. Wir starten mit diesem Podcast und ich freue mich, dass ich heute die Wände gessner hier habe als, ja als erste, die in meinem Podcast hier ist und die ich jetzt gleich mal bitten werde, sich selber vorzustellen.

Willkommen, Wendy!

Ja, hallo! Ja, mein Name ist Wendy Gessner. Ich arbeite unter dem Künstlerinnen-Namen Wendepunkt und in sehr unterschiedlichen Bereichen, die für mich aber sehr nahe aneinander sind.

Eigentlich mittlerweile zum Glück.

Also ich bin Musikerin, Liedermacherin, Sängerin, mittlerweile für mein erstes Album, jetzt in dem Fall auch selber Produzentin, bin aber eben auch als Illustratorin und Grafikerin tätig für Kinderbücher und aber auch als freischaffende bildende Künstlerin. Unter dem Begriff ArtCycling mache ich eben Bildende Kunst aus Gefundenem und bin auch zusätzlich im Haus der Musik als Musikvermittlerin tätig, wo es eben dann tatsächlich um Vermittlungsformate auch auf visueller, aber auch auditiver Ebene geht. Also es sind sehr viele unterschiedliche Bereiche. Ich tanze auf allen Hochzeiten, sagt man mir nach und aber ja, mittlerweile gibt es für mich immer mehr auch Verbindungen unter diesen vermeintlich unterschiedlichen Bereichen.

Ja, okay, das ist spannend. Das ist ein Thema, auf das ich gerne zurückkommen möchte. Ich genau das viele Leute betrifft, die kreativ tätig sind, die sich zerrissen fühlen eigentlich. Und wenn du jetzt sagst, mittlerweile hast du es zusammengebracht, ist das ein Aspekt, der mich sehr interessieren würde. Beginnen möchte ich damit aber das quasi, warum ich eigentlich mit dir starte und warum ich das jetzt endlich. Der Impuls war, dass dieses lange vor mir her geschobene Projekt zu starten war, dass du mir vor kurzem eine Nachricht auf Instagram geschickt hast und dein neues Album auf eine neue Art, die ich bisher für mich, also ich bewusst so noch nicht gesehen habe, beworben hast. Magst du uns dazu kurz was sagen, was so die Motivation war und warum du es eben über auf diesem neuen Kanal auch vertreibst?

Also also grundsätzlich ist dieses neue Album die VollmilchFrau ist der Titel, wo es eben auch um diese unterschiedlichen Bereiche geht, eben die, die ich versuche zu verbinden, die. In Anlehnung an die eierlegende Wollmilchsau habe ich eben das Album Wollmilchsau genannt. Und da ist der grundsätzliche Anspruch, der für mich persönlich zu sagen ich ich möchte, ich möchte etwas Physisches produzieren. Als Musikerin. Ich möchte nicht rein digital arbeiten.

Die Sache ist aber einfach die, dass sich mehr und mehr eben der physische Tonträger, also LP ist wahnsinnig teuer zu produzieren. Da muss man so viel voraus investieren. Für einen DIY Artist ist das ein großer Griff in die Tasche. Und bei CDs ist es halt so, dass mittlerweile eben nach Konzerten immer wieder Leute wollen ja was mitnehmen, was Physisches aber sagen ganz oft eben Ich habe keine Möglichkeit mehr, die abzuspielen.

Das letzte war nur der Autoradio und der ist jetzt auch bald hinüber. Und deswegen habe ich gewusst, okay, ich muss irgendein neues Format oder ich will ein anderes Format andenken. Und dadurch, dass ich aber eben aus der aus der Grafik auch komme und für viele halt, ist es auch eben Album Artworks gemacht habe und dass Liebe zu machen, habe ich mir gedacht okay, passt, ich brauche etwas Physisches.

Ich brauche aber nicht unbedingt den die Plastikscheibe, die mir dann am Ende des Tages irgendwie überbleibt, wenn ich sie nicht verkaufe und habe mich dazu entschlossen, ein Papierformat, ein Buchformat zu machen, wo die Lyrics drin sind, wo ich aber eben auch meine Artworks zeigen kann und wo ich über einen QR Code dann jeweils eben verlinke zu diesen Liedern in digitaler Form. Das ist einmal der Grundgedanke daran gewesen, was aber dann dazu jetzt noch gekommen ist.

Also das Buch ist jetzt gerade in Druck, also dieses Papierformat, und da ist es jetzt aber so, dass die im Tun ist mir erst bewusst geworden im Moment, aber ich muss trotzdem das Album zuerst mal digital veröffentlichen, damit ich dann QR Codes machen kann, die ich dann wiederum in dieses Buchformat integrieren kann.

Okay, sprich ich habe jetzt vorab einmal das Album Rein digital veröffentlicht und habe mir aber gedacht, ich nutze das jetzt auch gleich. In der Zwischenzeit, um so ein bisschen vielleicht wieder präsent zu sein, weil ich auch so durch Karenz und andere Projekte sehr, sehr wenig präsent war, so auf Social Media und so.

Und was mir so aufgefallen ist, quasi Bandcamp hat ja ganz einen anderen Ansatz als zum Beispiel Spotify oder Apple Music. Das heißt, da gehen ja viel mehr Gelder letztlich an die Künstlerinnen. Das war etwas, was mich quasi so auch getriggert hat zu sagen okay, spannend.

Ja, also ich meine, ich habe schon die Sachen auch auf Spotify einfach tatsächlich, weil ja weil es ein bisschen auch eine Wenn du da nicht bist, bist du nicht ganz da.

Ja.

Es fühlt sich schon so an, leider ja. Aber für mich ist es trotzdem ein guter Weg, quasi das auf beiden Ebenen zu fahren. Spotify quasi eher wie ein gratis Schaufenster, weil bringen tut es mir gar nichts. Aber also jetzt monetär. Aber Spotify zum Beispiel, da ist es halt so, da weiß ich einfach die, die, die Menschen, die meine Musik und das habe ich eben auch so in der Nachricht, die ich halt so ein bisschen wie ein Rundmail verschickt habe, unter anderem an dich wenn.

Wenn jemand wirklich Lust hat, meine Musik zu unterstützen oder meine Kunst zu unterstützen, dann ist das halt. Also bandcamp viel mehr der Weg, weil da einfach viel mehr überbleibt von dem, was du bezahlst für ein Album. Und du hast das aber dann halt auch. Also bei Bandcamp kannst du es, wenn du es kaufst, das Album halt auch runterladen. Du hast dann halt tatsächlich diese Files. Das ist ja.

Ja, was durchaus auch ein Argument sein kann, was ich auch gemacht habe und dann also so quasi Spotify ist für dich so was wie eine Art Suchmaschine, wo man dich finden kann und wo man ja auch dann quasi gezeigt wird bei Leuten, die so was ähnliches hören und dann auch dich entdecken, was bei Bandcamp auch so ist. Also ich habe dann durch dich dann quasi, weil ich dein Album angeschaut habe, auch Sachen entdeckt, die mir vorher nicht bekannt waren. Aber, aber das macht natürlich Sinn, dass auf beiden Ebenen machst du es auf anderen Ebenen, also auf anderen Plattformen auch noch. Oder fokussierst du dich auf diese zwei?

Ich habe meine früheren Sachen auch noch über Soundcloud. Das ist auch nochmal so eine okay. Eine dritte Plattform. Aber da bleibe ich jetzt nicht. Also ich glaube, ich will auch. Ich will halt auch nicht zu viele, weil das überfordert dann auch wieder. Und ich habe mir gedacht okay, ich, ich ich konzentriere mich jetzt auf diese zwei, weil die auf unterschiedliche Weise mir was bringen. So.

Das ist eben auch so ein Thema, dass also viele sich einfach zersprageln, wie wir in Wien sagen. Also viel zu viele Ebenen quasi unterwegs sind und Kanälen unterwegs sind und dann eigentlich nicht mehr schaffen, das zu managen.

Ja, vor allem die müssen ja auch wieder betreut sein. Also das ist ja, wenn du da nur quasi was drauf hast und dich nicht quasi darum kümmerst. Du sagst immer, dass das Tamagotchi für Erwachsene muss es dann irgendwie die ganze Zeit betüdeln und pflegen und hegen, damit es irgendwie überhaupt lebt. Und das ist halt so! Also je mehr, je mehr Tamagotchis, desto anstrengender. Also das ist auch ein Grund, das möglichst klein zu halten Für mich jetzt zumindest ist das der Weg.

Dasselbe gilt ja eigentlich auch für Social Media. Ich meine, du hast mich kontaktiert, über Instagram an mehrere Leute das ausgeschickt oder an viele Leute ausgeschickt. Aber da ist ja eigentlich auch so, dass man da permanent dranbleiben muss.

So ist es ja.

Und wie managest du das? Wie geht es dir damit? Hm.

Zwiegespalten. Also einerseits. Also, ich versuche schon. Also Instagram liegt mir als Social Media Plattform grundsätzlich sehr einfach, weil ich halt auch ein visuell arbeitender und visueller Typ bin. Von dem her ist es so, dass ich schon versuche, für mich persönlich es nur quasi in dem Rahmen zu machen, dass es sich nicht wie eine Pflicht oder eine Arbeit anfühlt.

Okay.

Es ist natürlich eine Gratwanderung. Natürlich ist es dann zu sagen okay, jetzt ist das Album digital da, jetzt könnte ich zum Beispiel an alle, die mir folgen, auf meiner Seite eben wie dir eine Nachricht schreiben Hey, das neue Album ist da. Bitte schau es dir an! Und das fühlt sich dann schon ein bisschen wie Arbeit an, klar, weil einfach nur irgendwelche Posts aus meinem Alltag, die mich inspirieren.

Das fühlt sich nicht wie Arbeit an und das ist auch ein Füttern quasi. Und einzelne Schritte sind dann halt einfach irgendwo auch gehören dazu. Aber, aber ich ich. Ich versuche trotzdem für mich diesen Weg zu finden, dass es sich nicht total gekünstelt und verbogen anfühlt und dass ich nicht nur nach irgendeiner Agenda. Du musst fünfmal Story und du da und irgendeinen Rhythmus, dann verdirbt es mir total die Laune drauf.

Ja, absolut. Also das geht auch in die Richtung, die ich sehr oft empfehle zu sagen okay, das muss ein eigenes Projekt sein, es muss Spaß machen. Das muss wie ein eigenes Kunstwerk im weitesten Sinn sein. Dann fällt es dir natürlich auch leichter. Und mir ist auch aufgefallen, dass du hin und wieder sehr private Posts oder sehr vielleicht nicht, aber doch private Posts machst. Das machst du einfach, damit es eben dir Freude macht und du dran bleibst an dem Blog.

Ja, so ist es auch. Also für mich ist quasi mein Mann mein Mann tun. Also ob es jetzt Social Media ist oder Musik machen oder malen oder was auch immer, ist schon auch irgendwo meine Psychohygiene, so dass ich sage okay, was, was mich beschäftigt, was, was, was, was mich sorgt, was, was auch immer quasi in mir vorgeht, das ist irgendwo auch mein Ventil.

Und in erster Linie in zweiter Linie freue ich mich total, wenn sich wer davon gehört oder gesehen fühlt und oder ermutigt oder was auch immer. Aber grundsätzlich ist es quasi schon auch einfach dieser Punkt für mich, dass ich sage was, was, was raus muss. Bei mir wird in irgendeiner Form zu Kunst im weitesten Sinne und da gehört halt für mich, ähm ja quasi, ich weiß jetzt nicht genau, auf welchen Post du dich beziehst, aber.

Also ich weiß nicht, ich kann ja auch das immer nur so aus den Augenwinkeln betrachten, aber dann sehe ich so, das sind Leute, die wirklich sehr formal oder wie du sagst, nach dem Schema vorgehen. Und bei anderen sehe ich halt auch, dass da kommt wieder was Persönliches oder auch eine persönliche Reflexion über eine bestimmte Situation, auf dass ich dann gerne noch auch zurückkommen würde. So diese Geschichte mit Elternschaft, was ja auch in deinen Liedern vorkommt. Aber vorher interessiert mich noch und denke ich mir hoffentlich auch.

Wird es unsere Hörerinnen interessieren, wie ich ja prinzipiell den Podcast ich habe es im Vorgespräch gesagt gerne so anlegen möchte, dass es eher eine Art Gespräch als ein Interview ist. Ich möchte einfach gerne mit mit dir und mit euch, die später noch drankommen. Werden, die das jetzt hört? Einfach darüber reden, wie wir das einfach angeht, so dass wie du vorher gesagt hast, mit den Instagram Posts auch einfach für andere inspirierend ist.

Es ist einfach gut und wichtig zu hören, wie machen andere Leute das und sich zu überlegen okay, kann ich es ähnlich machen oder mache ich es gut so wie ich es jetzt mache? Und das ist ein bisschen wichtig zu hören, was andere tun und warum. Und das ist eben ein Thema, dass so viele auch mitbringen, wenn sie zu Art!up kommen. Dieses Ja, ich mache so viele verschiedene Sachen oder ich bin in mehreren Bereichen nicht nur in einem Genre tätig. Und du hast vorher angedeutet, dass du für dich jetzt eine Art Verbindung gefunden hast. Magst du darüber ein bisschen was erzählen?

Ja, also ich habe das Gefühl sehr lange gehabt das dass man sich da quasi entscheiden muss. So also setz mal alles auf eine Karte ist so das, was ich eigentlich immer so ein bisschen rausgehört habe. Auch wenn mich jemand gefragt hat Was machst denn du? Und dann habe ich begonnen aufzuzählen, ein bisschen dies, ein bisschen das ein bisschen von allem, ein bisschen und nichts. So richtig habe ich ganz lang geantwortet. Wenn mich wer gefragt hat.

Also quasi gleich selbst ein bisschen so Ja.

Ja, ja, genau zu zu groß. Reden soll man sich ja selber auch nicht. Und also sage ich ironisch Also ich komme, ich komme schon daher. Also dass das quasi Eigenlob stinkt und so und dass man dann auch nur so ja das ein bisschen das ein bisschen aber nichts so richtig. Also das war so meine Antwort und das war lange Zeit auch ganz okay. Also vor allem so eben bis bis zur Elternschaft eigentlich.

Da habe ich es wirklich einfach würde ich sagen, so dahingewurschtelt und mich so treiben lassen und immer das, was sich halt ergeben hat, gemacht und habe auch einfach rückblickend betrachtet Zeit ohne Ende zur Verfügung gehabt und gewartet, bis mich da oder dort die Muse küsst.

Und das war spätestens eben dann mit Kind ganz anders. Und da waren wenn dann im besten Fall hart erkämpfte kleine Fenster. Vor allem am Anfang. So mit ganz kleinem Kind. Und da musste ich sofort quasi alles unterbringen, weil dann ist das Fenster wieder weg. So, und das hat mich eigentlich dazu gezwungen, mich da klarer zu sehen oder auch klarer rauszufinden, wer bin ich da eigentlich und was will ich da und und wie passt das alles zueinander und und und Das eigentlich so ein bisschen zu schärfen.

Okay, super.

Und und tatsächlich also ist es mittlerweile. Also ich vergleiche es ganz gern irgendwo so mit mit mit Polyamory. So okay. Die Norm ist, dass man, dass man monogame Partnerschaften führt, aber für manche passt es einfach besser zu sagen okay, ich bleibe da flüssig und und und.

Wenn das für alle passt, ist doch super. Und so ein bisschen hab ich mit meinen, mit meinen Kunstformen irgendwann betrachtet. Okay, für mich passt das viel besser, weil wenn ich quasi mich jetzt entscheiden müsste für eine Sache und ich wüsste ich. Keine Ahnung. Ich darf jetzt nur noch singen. Mhm. Ich würde früher oder später die Lust daran verlieren.

Ich kenne mich mittlerweile so gut, dass ich das weiß. Und. Und im Gegenteil, ich versuche es mittlerweile tatsächlich als das zu sehen, dass das ein Geschenk ist und dass sich das gegenseitig bereichert. So im Perpetuum Mobile Logik. Also das, dass das eine das nächste wieder bewirkt und und und nährt und inspiriert und dass das, ähm, dass diese diese Entscheidung was bist du jetzt beruflich und sag eine Schublade ähm mich total eingeengt hat oder die Erwartung, dass man so quasi antworten sollte.

Ja voll ja super, ich muss. Ich muss zugeben, dass ich selber in meiner Rolle als als Coach, als Berater, als jemand, der mit Künstlern und Künstlerinnen arbeitet, da auch dazu gelernt habe. In den letzten sieben Jahren, wo ich das mache. Ich war am Anfang schon auch so, dass ich gesagt habe, es wäre sinnvoll. Ich habe nie gesagt, Du musst ja, aber es wäre sinnvoll, sich zu fokussieren, weil du dann einfach spitzer und besser und weiter vorankommst. Aber ich habe eben in diesen vielen Jahren gelernt, dass es viele Leute gibt wie dich auch, für die das unabdingbare Voraussetzung ist, um kreativ zu bleiben und im Flow zu bleiben und einfach deshalb nicht irgendwo effizient gekürzt werden kann.

Wobei ich entschuldige, dass ich da kurz reinspringe, aber dieses Schärfen und und und und so, das ist glaube ich schon wichtig. Ich glaube nur nicht, dass es das dass ein Monoschärfen sein muss oder so, sondern ich glaube einfach nur, dass es dass es ein Schärfen quasi der einzelnen Stiftspitzen sein sollte im Sinne von was habe ich denn überhaupt für Stifte und und und wie passen die zueinander und in welchem Verhältnis möchte ich die verwenden für mein Bild.

So cool ist ein schönes Bild. Du verwendest ein Bild, das deiner bildnerischen Tätigkeit für die gesamte Künstlerin. Das gefällt mir sehr, sehr gut. Super schön. Aber du hast eben vorher erwähnt, dass das Kind haben. Und das ist ein Thema, über das ich auch sehr gerne, wenn es für dich okay ist, sprechen möchte. Weil also Mutterschaft oder Elternschaft.

Aber in den meisten Fällen ist es Mutterschaft leider immer noch, die die größere Belastung mit sich bringt. Und Künstlerin sein unter einen Hut zu bringen ist definitiv eine Voraussetzung, eine Herausforderung. Und was wäre also? Was ist es, was du für dich aus dem gelernt hast oder mitgenommen hast? Aus dieser vielleicht? Wie alt ist denn dein Kind?

Der ist jetzt fünfeinhalb, also fast fast Schulkind.

Ein fast schon Schulkind. Was ist es, was du aus dieser Zeit, aus diesen fünfeinhalb Jahren für dich mitnimmst, als Künstlerin?

Also auf jeden Fall. Du hast es eh schon angesprochen. Für mich hat diese Elternschaft mich erst richtig zur Feministin gemacht. Davor war ich eigentlich so der Meinung. Ja, es ist eh schon alles sehr super und sehr weit und wir sind da eh schon. Man darf sich nicht mehr so aufregen und so viel fordern, weil so viel schon passiert. Und gerade mit der Elternschaft hab ich gemerkt, was alles einfach bei weitem noch nicht passt.

Und das fängt bei ganz kleinen Dingen an, die nur zum Beispiel sind, dass mich der Nachbar im Stiegenhaus fragt Wo ist denn das Kind, wenn ich abends alleine vor der Tür bin? Wo ich mir denke Hallo? Also ich meine, dann fragt man das den Papa, Wo ist denn das Kind? Also es ist so, so absurd.

Diese also diese, diese, diese ganz, ganz subtil vorhanden, also subtil spürbare, aber in der Tiefe noch total verwurzelte Klischeehaltung, wie eine Frau oder Mutter zu sein hat und wie, wie altruistisch und und und nicht quasi auf Selbstverwirklichung oder Karriere fokussiert zu sein hat. Und alles das hat mir nie wer so gesagt. Aber man spürt es ganz, ganz stark überall durch. Und das ist also für mich total interessantes, interessante Erkenntnis irgendwo gewesen zu dieses Ah, okay, ja, ja, da ist wirklich noch sehr viel zu tun.

Und da sind wir noch ja relativ am Anfang des Weges eigentlich, obwohl wir so tun, als wären wir schon viel weiter oder es auch uns wünschen, was einfach Gleichberechtigung angeht. Ja, und das habe ich für mich gelernt und dadurch. Also das Ding ist halt, wenn man wenn man das wenn man das wenn man dem nachgeht und das spürt und das aufschlüsselt, woher das kommt und so dann dann kann man es ja auch für sich irgendwo auch hinterfragen oder eben zumindest so im persönlichen Rahmen dem auch widersprechen.

Also dass ich zum Beispiel für mich selbst diese Stimme, diese innere Stimme, die sagt ja, aber jetzt wünscht sich das Kind, dass du mit ihm schlafen gehst und sei nicht so egoistisch und geh jetzt noch nachts malen und geh doch mit ihm am Abend ins Bett, weil er geht viel lieber mit dir ins Bett als mit der mit dem Papa. All diese Sachen, all diese Stimmen, die in meinem Kopf dazu sind. Die. Die, die. Denen habe ich mich wirklich sehr stark gewidmet. Und sie sind noch nicht ganz weg. Aber ich. Ich. Ich kann sie zumindest. Ich kann zumindest mittlerweile sagen, woher sie kommen und ihnen auch eben sagen Ja, danke für diesen Input, aber den nehme ich nicht an.

So ein schönes ist ein sehr schönes Beispiel dafür, was es auch bedeutet, quasi an sich selbst zu arbeiten und was Persönlichkeitsentwicklung wie notwendig das ist, um auch am Künstlerischen dranzubleiben. Ja, die die Frage mit dem mit der Gleichberechtigung. Gleichberechtigung ist etwas, was mich persönlich erschüttert, muss ich sagen.

Ich habe ehrlich geglaubt, dass das was ist, was bereits in unserer Generation geklärt wurde, einige Jahre älter und habe mit meiner Partnerin mein Kind aus meiner Sicht und ich auch aus ihrer Sicht vollkommen gleichberechtigt aufgezogen und auf dasselbe jetzt so viele Jahre später noch einmal zu treffen und zu sehen. Es ist immer noch nicht geklärt, ja, erschüttert mich. Es ist, finde ich, finde ich etwas woran? Worauf wir alle aufmerksam machen müssen. Und das tust du ja auch und tust das ja in gewisser Weise auch mit deinen Liedern. Also da kommen diese Themen ja auch vor.

Genau. Also wie ich vorher schon gesagt habe, für mich ist auch die Musik so eine Form von Psychohygiene, wo ich, dass diese Themen, auch wenn ich sie vielleicht nicht auf der Stelle verändern kann, aber ich kann sie zumindest an die Oberfläche bringen und und und. Zumindest spielerisch künstlerisch damit umgehen, um zum. Um es zumindest nicht die ganze Zeit unter den Teppich zu kehren. Ich habe schon das Gefühl, dass viele auch sich so ein bisschen fürchten anzuecken. Und so ein bisschen fürchten da die, die, die, die, die quasi unangenehme Emanze zu sein, die da, die Männerhasserin und all diese, diese diese Stempel, die man halt aufkriegt, wenn man nur sagt Hey, da stimmt doch was nicht. Und da müsste man noch genauer hinschauen und da sind wir schon am Weg. Aber der Weg ist noch ein bisschen länger als da, wo wir jetzt glauben, am Ziel zu sein. Das ist total schwierig oder total unangenehm, dass man das schnell eben in diese Ecke kommt.

Ja, wobei ich beobachte, dass es auch eben zunehmend quasi eine Art Scheu vor Konflikt gibt oder vor gar nicht. Konflikt, Konflikt. Konflikte gibt es genug. Es wird ja viel gestritten, aber vor seine Position wirklich klar zu sagen. Wenn man Angst hat, dass die andere Seite jetzt auch so vehement was anderes sagen wird und man eigentlich sich ja gar nicht streiten möchte.

Ja, ja, das sehe ich auch so, das thematisiere ich auch in dem in einem meiner Lieder. Das heißt rohe Eier, wo ich eben eigentlich genau das kritisiere im Sinne von, dass wir quasi im Großen so irrsinnig viel Konflikt haben und auch im Digitalen, wo wir vermeintlich distanziert voneinander sind, da geben wir uns ganz schnell irgendwie ganz, ganz krass unsere Meinung und alles und umgekehrt. Quasi im Persönlichen und im Zwischenmenschlichen. Da haben wir so ein bisschen verlernt, in einer guten Konfliktkultur miteinander zu sein. Und ich, ich, also ich, ich, ich würde es mir genau umgekehrt wünschen. Also wenn, wenn, wenn ich mir was wünschen darf, aber. Also im Sinne von.

Also.

Ich habe das Gefühl, dass durch die großen Konflikte im Außen und durch die, durch die durch die Konflikte, die man so schnell einmal auf irgendwelchen Social Media Plattformen oder so miteinander hat, das macht so eine, so eine, so eine ebenso wie du sagst, man traut sich gar nicht richtig. Es macht irgendwie so eine Wand, dass man sich denkt, dass man im Zwischenmenschlichen dann auch gleich so hop oder top, schwarz oder weiß miteinander redet und das funktioniert halt gar nicht so ist, wie ich glaube.

Es führt, wie du richtig sagst, nur dazu, dass es dann im Großen, dass man es dann ja irgendwo rauslassen muss. Und dann tun die Leute irgendwo auf Social Media furchtbarste Dinge hinschreiben. Und im privaten Bereich trauen sie sich das einfach nicht, mit jemandem in irgendeine auch in eine Diskussion zu kommen oder Verantwortung in einer Diskussion zu übernehmen und sie zu leiten und zu schauen, wie kann man da jetzt mit einer gemeinsamen Lösung wieder raus? Das beobachte ich immer mehr.

Also es ist aber auch wahnsinnig schwer. Also ich bin da jetzt überhaupt nicht selber so gut drin. Also ich, ich, ich. Ich finde es wahnsinnig schwierig, quasi zu sagen okay, wie kann ich wem begegnen, ohne den komplett abzuwerten, wenn der was sagt, was mir total widerstrebt? Also das ist wirklich schwer. Also ich habe das und ich glaube ganz viele Menschen auch so in der Zeit total erlebt, wo sich eben die, die, die, die die Meinungen so gespalten haben, pro oder contra impfen. Also da ist bei uns fast ein Familienmitglied rausgebrochen aus dem Verband, einfach weil, weil. Weil wir dann so konträr miteinander waren. Und da bin ich aber. Also habe ich für mich persönlich total. Da bin ich richtig stolz, dass wir das irgendwie geschafft haben zu sagen okay, trotz allem können wir noch darüber steigen und die anderen Punkte sehen, die wir ja mögen und wo wir uns ja irgendwie dann doch auch.

Weiterhin verbinden.

Und verbinden können. Ja.

Super schön. Ja, ja, das Mein Trost dabei ist, das quasi künstlerische Tätigkeit eigentlich einen Beitrag dazu in jeder Form leistet. Weil es ist ja immer quasi ein Kristallisationspunkt für Nachdenken und für vielleicht doch hoffentlich sich darüber austauschen. Das hoffe.

Ich sehr. Ja, das hoffe, das ist auch wirklich mein Wunsch im Sinne von Manche Sachen sind halt auch schwer quasi festzumachen. Aber, aber, aber im Künstlerischen ist es quasi so ein bisschen so ein fluides Medium. Wo, wo, wo? Also das ist irgendwie so ein bisschen so ein Freigeist. Es ist auch jetzt mein, mein, mein Album, wo ich sage okay, das ist es ist kein Buch, es ist keine wissenschaftliche Arbeit, es ist, es ist, es ist irgendwo dazwischen. Irgendwie so ein ungreifbarer Geist und der hat aber diese Freiheit oder muss sie haben.

Ja, absolut, ja. Und bringt aber in deinem Fall jedenfalls gesellschaftsrelevante Themen. Also Dinge, die uns alle wirklich betreffen und und oder die Menschen wie dich betreffen und damit nach außen hin wirken. Das ist ein Beitrag, ein wichtiger Beitrag. Dieses Verhältnis zwischen Mutterschaft und Künstlerinnen haben wir vorher angesprochen. Und dazu kommt ja auch nicht nur bei dir, sondern bei vielen, die ich kenne, noch ein weiteres Verhältnis, nämlich zwischen als Künstlerin tätig sein und dann aber auch quasi einen Brotberuf oder Hauptberuf oder Nebenberuf, je nachdem, wie man es einschätzt, noch zu haben. Wie managest du dieses Verhältnis?

Es ist ein Spagat, ein dreibeiniger Spagat.

Du bist aber in einem kunstnahen Bereich tätig. In deinem.

Ja, genau. Das ist ein Riesenvorteil. Aber grundsätzlich ist es schon so, dass ich mit meinen freien Projekten nicht mehr. Ich habe ursprünglich auch eben mein Studium eigentlich abgebrochen, weil ich Theatermusik gemacht habe und das immer irgendwie größer geworden ist. Und ich will, ich will zum Theater. Und das ist es. Und weil ich auch noch gedacht habe, ich muss mich für was entscheiden. Jedenfalls habe ich damals relativ schnell gemerkt Ich möchte gerne. Entscheiden können, welche Projekte ich annehme und welche nicht. Das habe ich dann auch bei der Grafik sehr schnell gemerkt. So, ich. Ich habe gemerkt, so ich ich will, ich ich bin. Ich bin nicht der Typ für alles so und und ich möchte gerne selektieren können welche Projekte nehme ich an, weil ich dafür brenne und welche nicht. Und habe aber auch sehr schnell gemerkt, wenn ich irgendwie auch nur ansatzweise davon leben wollen würde, dann müsste ich zumindest am Anfang schon wirklich eigentlich alles nehmen, damit ich mit Ach und Krach überleben kann. So, und habe mir dann quasi für mich diese Lösung. Ich würde jetzt nicht sagen, dass das für alle die perfekte Lösung ist, aber für mich war es tatsächlich so, dass ich gesagt habe okay, ich möchte gerne ein Standbein. In Form einer Anstellung mit den Vorteilen einer Anstellung eben Stabilität, 13 bis 14, Gehalt was auch immer, damit ich eben selektiv sein kann. Was ich noch dazu nehme an Projekten und damit ich nicht entscheiden muss, welches Projekt ist besser bezahlt, sondern welches interessiert mich mehr. Und und das war für mich irgendwie die logische Lösung zu sagen okay, ich mache mir ein Standbein, damit ich ein Spielbein habe.

Also es ist schön, wie schön es ist, gefällt mir sehr, Aber ich lerne heute sehr viel von diesen schönen metaphorischen Bildern. Die gespitzten Stifte und jetzt das Standbein und Spielbein. Ja, weil viele, mit denen ich arbeite, die sehen das halt als Last. Wobei es stimmt auch in vielen Bereichen und und und wollen nichts wie möglichst schnell dort weg. Aber es gibt auch genügend und wie ich das jetzt auch heraushört, die das eben als als Möglichkeit zu sehen, mehr Freiheit zu haben, wenn ich das jetzt richtig rauslese.

Ja, ja, genau, mehr Freiheit und quasi mehr danach gehen zu können Auch eben, was mich tatsächlich inhaltlich kreativ mehr reizt und nicht immer nur zu entscheiden. Okay, was das Plakat für den sowieso Konzern ist besser bezahlt für meine Ideen, statt dass das kaum bezahlte Artwork für irgendeine kleine Band oder so und trotzdem ist es aber das, was mich halt viel mehr interessiert hat. Und das habe ich mir quasi mit diesem Standbein erlaubt.

Okay, sehr schön, sehr schön, fein. Also das gefällt mir sehr und glaube ich wird auch viele von denen, die uns hier hören oder sehen, anregen, da weiterzudenken für sie.

Wobei ich möchte ganz kurz noch zu dem also dass wie du selber gerade gesagt hast wenn wenn man darunter leidet unter einem Standbein Job, dann glaube ich nicht, dass das auf Dauer funktioniert. Also ich habe da schon einfach diesen irrsinnigen Glücksgriff quasi gemacht, dass ich zwar eigentlich als Museumsaufsicht begonnen habe zu arbeiten in meiner Anstellung und das aber eben sich entwickelt hat, dass ich eben auch dann Führungen gemacht habe und mittlerweile eben wirklich kreative Arbeiten. Meine Arbeit dort ist, dass sich das so über die vergangenen zehn Jahre so entwickelt hat oder ich das so entwickeln konnte. Das geht sicher nicht überall und das ist schon ein riesen Riesen Glücksfall bei mir, wo ich wirklich auch total dankbar bin, dass das zufällig so geht. Ja, also ich glaube, man muss sich für das schon, wenn man das lang durchhalten will, etwas suchen, wo auch in irgendeiner Form eine Entwicklung passieren kann. Ja.

Finde ich einen sehr spannenden Aspekt.

Ich glaube, sonst könnte ich es nicht.

Ja, mein Glücksfall, weil meine Einstellung zum Glück ist. Es ist immer halt passiert und wir sind dankbar dafür. Aber halb ist es natürlich. Was wir selber tun, führt uns letztlich und die Entscheidungen, die wir treffen uns. Ja.

Sicher. Mich hat niemand gebeten. Hey, willst du nicht statt Garderobe lieber Creative Content machen? Das hat mich niemand gefragt. Auf jeden Fall.

Hast du eingebracht. Und tatsächlich hast du das Glück gehabt, dass die Türen dafür offen waren.

Genau. Und die waren auch nicht sofort offen. Also, da war ich schon sehr oft sehr lästig, glaube ich. Mit meinen Ideen und Flausen im Kopf.

Das sind ja die Komponenten. Selber eine Idee haben, die Initiative ergreifen, dranbleiben. Das ist es, was uns letztlich dazu hinführt. Und um die Situation zu verbessern. Schön. Wie organisierst du dich? Schwieriges Thema. Organisierst du dich? Fangen wir mit der Frage an Das kann ja auch sein, dass du sagst, das ist eine Baustelle und dann bist du auf der Seite. Dann bist du dort, wo viele andere sind, die hier zuhören. Wahrscheinlich. Aber ja.

Es ist eine riesengroße Baustelle. Okay? Aber das Ding ist, ich mag Baustellen. Tatsächlich im Physischen. Tatsächlich. Mich reizen Baustellen, aber auch im Gedanklichen, so dieses das Etwas. Ich habe vorher schon den Begriff fluide und so gebraucht, also für mich, dass das ein immer währender Prozess ist und dass da immer wieder mal da und mal dort was dazu wächst und dann vielleicht auch wieder weggebaut wird, weil man es nicht mehr braucht und so und das ist was, das mag ich. Das mögen, glaube ich viele nicht. Ich glaube, viele, viele Menschen wollen einmal fertig sein und wollen einmal Struktur und wollen wollen, dass es mal irgendwie abgeschlossen ist und sie sich dann darauf ausruhen. So, und das verstehe ich auch. Also mein Partner zum Beispiel leidet manchmal sehr unter meiner immerwährenden Baustellenhaftigkeit. Okay, er hätte es gern oft einfach fertig und geordnet und strukturiert, aber, aber eben. Also für mich ist das ich. Ich, ich, Ich. Ja, ich glaube, ich. Ich bin einfach der Typ. Ich. Ich mag das. Ich mag das tatsächlich. Ich schwimme zwar manchmal und und und und und habe eben Phasen, wo ich mir wünschte, ich hätte mehr Ordnung und Struktur in meinem Chaos. Und dann mache ich wieder irgendwie Tabula rasa. Versuche es zumindest und ordne alles oder mache wieder einen ZeitmanagementWorkshop da oder dort und so, also es ist schon, aber es ist.

Ja eine Baustelle. Also es ist.

Aber ja, es.

Ist natürlich ein positives Bild von der Baustelle hat was sehr schönes, also positives Bild zu haben von dem, was uns eigentlich Schwierigkeiten bereitet. Von da? Von da? Ja.

Ja, also für mich ist es halt irgendwie was. Was Organisches. So wie man so wie eine Pflanze nie gleich bleibt, sondern permanent im Wandel ist. So, so, so, so mag ich es halt auch irgendwie mein Leben sehen. So schön.

Also sehr, sehr schön. Du hast jetzt einen Partner kurz erwähnt, der ist ja auch künstlerisch tätig.

Okay und sogar echt freischaffend. Also voll und ganz. Also nicht so mit Standbein und Spielbein wie ich, sondern richtig.

Stelle ich mir doppelt herausfordernd vor. Quasi das als in einer Lebensgemeinschaft zu haben. Dass beide in die in diese Richtung gehen.

Weiß ich nicht. Ich ich sehe es eher als Plus. Also ich habe das Gefühl, dass wir uns dadurch, also durch diese ähnliche Lebensrealität und diese ähnlichen auch Struggles und und und Herausforderungen und so ich glaube, dass wir uns dadurch halt total gut verstehen und ergänzen können. Viel besser als jetzt. Ich glaube, ein Nine to five Büropartner, meine meinen Lebensentwurf verstehen oder nachvollziehen könnte. Ja, also ich habe halt auch also dadurch, dass wir eben also wir haben da auch sehr viele Baustellen schon organisatorischer Art, vor allem dann eben mit Kind und und und Verpflichtungen und organisatorischer. Ja die gute alte mental load, die da auch so quasi mit Haushalt und Kind usw entsteht. Da haben wir auch sehr viel dran gearbeitet. Auf jeden Fall. Und das ist jetzt nicht so, dass ich sage, okay, da haben wir jetzt die perfekte Lösung. Aber trotzdem finde ich schon, dass wir da einfach eben weil wir eben sehr viel Verständnis füreinander haben, sehr oft uns dann quasi diesen Ball auch zuspielen können oder uns gegenseitig freispielen können und einfach so ganz gut abwägen können. Wir sagen immer so, wo brennt der Hut gerade mehr und wer kann gerade so ein bisschen. Wir sagen tatsächlich so Bonuspunkte sammeln.

Indem du mehr machst oder indem er mehr macht. Und dann?

Genau. Sehr schön.

Es gefällt mir sehr gut als Geschichte auch das so zu. Es als Spiel zu sehen, weil Bonuspunkte kriegst du in einem Spiel und letztlich ist das und bleibt das ja dann auch ein Spiel Und das ist eine positive Betrachtung. Wie ist es überhaupt mit der Beziehung zu anderen Künstlern und Künstlerinnen netzwerken. Ist das etwas, was für dich wichtig ist, was dich in deiner Arbeit beeinflusst?

Hm. Ja. Also es ist etwas, das ich mir eigentlich sehr viel mehr wünschen würde. Im realen Leben als ich es habe. Also ich habe da immer so ein bisschen also ich habe ja nie jetzt Kunst an einer Kunstuni studiert oder so, wo ich immer so bis sie mit einem leicht neidischen Auge hinschiel. Wenn ich, wenn ich sehe, dass das mit was für einem Netzwerk die starten einfach durch den Studiengang und durch diese Infrastruktur und so wo wo einfach sich ganz viele Kollektive auch schon daraus bilden, dass man halt zusammen studiert hat und zusammen das gemacht hat. Das wünsche ich mir manchmal. Ich wünsche mir das auch sehr so im Realen, weil ich habe das Gefühl, ich habe sehr sehr viel, auch eben auf Social Media. Und so bin ich sehr vernetzt, auch mit anderen Künstlerinnen. Aber das überträgt sich nicht in dem Maß, wie ich es mir wünschen würde, auch auf die Realität. Da habe ich das Gefühl, dass das sehr, sehr, sehr dünn besiedelt.

Eigentlich, weil das natürlich auch sehr zeitintensiv ist. Muss man ja auch so sehen.

Das ist und das ist vor allem, also das war noch mehr eben vor der Elternschaft, wo ich halt eben auch viel mehr live gespielt habe und viel mehr einfach quasi unterwegs und und und. So war das. Dass das jetzt so das sind so gezielte Sachen, dass ich mal wo live spiele oder mal dies oder das oder auch zum Beispiel ich habe vor oder vor der Elternschaft eben mit Bands gespielt, da ergibt sich auch viel mehr einfach auch durch ein Bandgefüge und dem Drumherum und dass man dann andere Leute noch kennt über den Proberaum usw Und jetzt ist es so, dass ich merke ich, ich, ich ich habe einfach nicht die Energie und die Kraft eine Band zu organisieren und zu schauen, wann hat wer Zeit für die Probe und dann ist wieder wer krank und dann ist wieder dies und wieder das und da fällt wieder aus. Und ich habe es gerade nicht in mir und habe deswegen jetzt auch so mein Liveset eigentlich so konzipiert, dass ich eben solo funktioniere, weil mir das andere zu anstrengend ist, auch wenn es dann darum geht, irgendwie wohin zu fahren, weil man kann ja nicht beliebig oft dann in derselben Stadt spielen, das heißt, man müsste dann auch wegfahren und das Drumherum, das habe ich gerade. Da habe ich das Gefühl, okay, ein Kind reicht mir.

Ja, verstehe ich. Verstehe ich sehr. Also das ist ein Thema, das ich von den anderen, die im art!up | Campus und im Coaching sind, die auch Musiker vor allem sind und mit anderen zusammenspielen und Musikerinnen, dass das einfach ein irrsinniges, aufwendiges Thema ist. Das ist ein ganz eigener Punkt noch, das sich zu organisieren, Auftritte zu organisieren usw das ganze Akquise dafür war auch schon die innere Struktur, die anderen zusammenzuhalten. Was würdest du aus heutiger Sicht? Du machst das ja schon länger anders machen, wenn du, wenn du nochmal starten könntest oder wenn du deinem Jüngeren oder jüngeren, wenn die etwas raten könntest. Vor einigen Jahren, was wäre das.

Auf jeden Fall. Quasi meine. Also ich habe auch als Kind ganz oft. Also ich habe als Kind sehr viel gezeichnet und und und Geschichten erfunden usw und ich habe aber immer so ein bisschen von außen rückgemeldet bekommen Du bist. Du bist so seltsam und du bist so anders und so und ich habe das eigentlich immer als als Manko notiert für mich und habe noch nicht so lange. Also wirklich, das ist relativ jung in meinem Leben, dass ich dass ich dass ich das irgendwie nicht nur akzeptiere, dass ich halt irgendwie ein bisschen vielleicht anders auf Dinge schauen oder andere Dinge sehen oder anders betrachten. So dass ich jetzt nicht nur annehmen, sondern im Gegenteil sogar sagen Hey, ist doch, ist doch eine Qualität. Also wie wäre es denn, wenn alle alles gleich sehen würden? So, und das hätte ich echt gern ein bisschen früher dieses Gefühl gehabt, weil das sehr, sehr wohltuend ist. Und ja, also ich habe, glaube ich, sehr viel Kraft darin vergeudet, so zu sein wie andere oder es so zu machen wie andere und da irgendwelchen Erwartungen entsprechen zu wollen und im Endeffekt aber nicht authentisch zu sein oder nicht das zu machen, wo ich sage okay, da bin ich mir hundertProzentig treu. So. Und ich würde jetzt gar nicht sagen, ob quasi sich selbst treu sein oder sich verbiegen, damit es mehr Anklang findet. Das erfolgreichere und erfolgreichere Modell ist, das weiß ich gar nicht so genau, dafür ist es noch zu jung für mich. Aber ich weiß auf jeden Fall, dass es dass es viel mehr Spaß macht und dass es sich viel, viel, viel kräftiger anfühlt und nicht immer so ein Hinterhereiern, sondern eher so ein Vorausgehen Gefühl ist.

So dass Leute, die gut über. Zu der Frage, die ich mir auch vorher überlegt habe, dieses was ich auch immer wieder habe was bedeutet eigentlich Erfolg für dich? Also ist das dann Erfolg, wenn man sich das Leben so einrichten kann? Ja.

Würde ich schon sagen. Ja. Also wenn, wenn ich, wenn ich, wenn ich mich im Großen und Ganzen annehmen kann mit dem, was ich tue, damit im Großen und Ganzen glücklich und zufrieden sein kann. Natürlich nicht jetzt in Geldsorgen oder Hunger oder was auch immer. Also ich meine diese Basics, also dass die Basics abgedeckt sind, ist natürlich auch ein Teil von Erfolg. Aber für mich ist Erfolg jetzt nicht immer noch mehr und noch weiter. Also für mich wäre jetzt nicht zum Beispiel Erfolg zu sagen, ich brauche jetzt irgendwie 1 Million Streams auf Spotify. Das wäre für mich kein Erfolgskriterium, weil ich nicht glaube, dass es mich glücklich und zufrieden und erfüllt und inspiriert macht, sondern eben also tatsächlich zu sagen okay, ich, ich, ich bin mit mir im Reinen, Ich kann in den Spiegel schauen. Ich, ich, ich, ich. Ich mag das, was ich tue und kann dem in Akzeptanz und Wohlwollen quasi begegnen. Dass das für mich persönlich super.

Nein, Dann fallen mir eine Sache noch am Schluss ein, weil ich mir das bei der Überlegung Was mache ich mit dem Podcast, wie gehe ich das an? Und wie gesagt, es ist ja auch für mich jetzt neu und dann gedacht, ich könnte jedes Mal die Künstlerinnen, die ich da drinnen habe, fragen, was sie andere fragen würden, weil dann kann ich diese Frage mit in den nächsten Podcast rein nehmen. Was würde dich interessieren? Welche Frage würdest du anderen Künstlern und Künstlerinnen stellen, wenn du jetzt, wenn wir die Rollen tauschen würden? Kurz.

Hm, gute Frage. Hm. Ein bisschen schnelle frage ich mich. Also ich persönlich bin jemand. Ich liebe Biografien. Also so in Buchform oder auch in Dokufilmform. Ich liebe das zu sehen, quasi Woher kommt wer und warum ist er dann zu dem geworden, was er ist? Also wie? Wie kommt's so? Ja, und deswegen finde ich persönlich Fragen sehr spannend im Sinne von eben wie ist es dazu kommen wie, wie, wie, wie, wie warst du da als Kind oder. Ja, was waren so quasi die Wendepunkte in deinem Leben, die dich dahin gelenkt haben, wo du, wo du jetzt rausgekommen bist oder wo du jetzt gerade unterwegs bist.

Danke, das nehme ich mit. Also mehr Biografisches reinzubringen. Wie kommst du dorthin? Und? Und Ja, zu dem, was du machst. Und das Lustige ist, dass du mit Wendepunkte aufhörst, wo das doch dein Künstlerinnen Name ist.

Stimmt. Stimmt. Es ist ein Thema, das mich oft beschäftigt.

Es ist doch ein wunderschönes Ende. Nämlich die Frage quasi Wenn jetzt Leute das hier hören und sehen und gerne mehr von dir wissen wollen und deine Lieder hören wollen und deine künstlerische, deine bildnerische Arbeit sehen wollen, wo finden sie dich? Wie finden sie dich?

Also auf jeden Fall ist es wichtig, dass Wendepunkt zwei getrennte Wörter sind, also Wende und Punkt. Egal auf welcher, auf welcher Plattform. Also zum Beispiel auf Instagram Wende Underscore. Punkt. Mhm. Ähm. Auf YouTube auch Wendepunkt zwei getrennte Werte. Ich betone das so, weil ich, wo ich mir diesen vor über zehn Jahren diesen Namen ausgedacht habe, noch nicht so genau recherchiert, was es da sonst so gibt. Und es gibt aber eine Gangster Hip Hop Kette auf Motorhauben, Rap was auch immer Konstellation. Und die heißt Wendepunkt in einem Wort. Und das hat schon für extreme Verwechslungen gesorgt, auch bei Veranstaltern. Okay, also Wendepunkt. Zwei getrennte Worte und damit findet man mich auf auf Instagram, YouTube, jetzt bald auch auf Patreon. Also da bin ich gerade dabei, das auf Beine zu stellen.

Ah, cool, Das ist ein Thema für ein nächstes Interview.

Ja, das ist wirklich ein Thema für sich.

Wie geht man das an? Ja, und ich habe auch vorher eben gegoogelt. Also auch wenn man deinen Namen eingibt, also wenn man Wendy Gessner mit zwei S und wenn die mit einem normalen N nicht einem Y eingibt, dann ist man sofort auch auf deinen Kanälen. Und selbstverständlich werde ich das in den unter dem Video und in den Show Notes verlinken. Aber weil ich das ja ein Podcast ist und weil das ist so eine typische Frage in einem Podcast wie findet man dich? Wo ich mir dann immer dann denke, man könnte ja auch den Link unten drunter setzen. Aber für alle, die es nur hören, bei denen bleibt das jetzt besser auch hängen. Und damit sind wir auch schon am Ende angekommen. Vielen, vielen, vielen Dank. Ja, danke auch. Dein Hiersein und dein erstes unser Gast sein und ich wünsche dir alles Gute für die nächsten Projekte. Und wir hören und sehen uns in Kürze und an unsere Hörerinnen, die jetzt noch zuhören, wenn euch das hier gefallen hat, was ihr hört, gehört habt oder gesehen habt, bitte teilt den Link damit möglichst viele Menschen, auch von Art!up natürlich, aber vor allem auch von der Wende und von ihren Arbeiten erfahren. Dankeschön.

Bis zum nächsten Mal!

 

Jetzt bist du an der Reihe

  • Welcher der drei Impulse hat dich am Meisten angesprochen?
  • Was nimmst du dir mit und wie möchtest du es konkret anwenden?

Teile es mit uns unten in den Kommentaren und beteilige dich an den Diskussionen rund um unsere Themen.

Auf www.art-up.coach findest du unter dem Menüpunkt Impulse viele weitere Impulse und kannst dich in den wöchentlichen Newsletter eintragen.

Wenn du bereit bist, deinen Weg als Künstlerin, als Künstler oder mit deinen kreativen und kulturellen Projekten konsequent und erfolgreich zu gehen, melde dich für eines der art!up Programme an - ich freue mich, wenn wir uns dort wiedersehen!

👉 art!up | Campus 👈

👉 art!up | Coaching 👈

 👉 art!up | Onlinekurs 👈

 

art!up | Impulse | Themenfelder dieses Beitrages:

Künstler, Künstlerin, KünstlerInnen, Coaching, Künstlercoaching, Entwicklung, Austausch, Dynamik, Training, Erfahrung, Lernen, Mindset, mit Kunst Geld verdienen, als Künstler Geld verdienen, als Künstler erfolgreich sein, Kunden für meine Kunst finden, Partner für meine künstlerischen Projekte finden, künstlerische Projekte umsetzen und monetarisieren.

 

Möchtest du mehr Infos, Tipps und erfolgreiche Strategien?

Dann schließe dich über 2000 Künstler°innen und Kreativen an und erhalte regelmäßig den aktuellen art!up Newsletter:

Selbstverständlich schütze ich deine Daten gut und gebe sie NIEMALS weiter. Du kannst dich jederzeit mit nur einem Klick wieder austragen.