Back to the routes

Nein, das ist kein Schreib-, Tipp- oder Denkfehler, ich habe nicht “Back to the roots” gemeint.

Also nicht: “Zurück zu den Wurzeln”, zurück zum Ursprung sondern: “Zurück zur den Straßen”, zurück zu den Bahnen, zurück zu den Routen denn das ist der Titel und das Thema für diese Woche.

Was meine ich damit?

Wie ihr wisst, ist einer meiner Grundsätze, dass Klarheit eine die wichtigsten Triebfedern auf deinem Weg als Künstler°in, als Kreative°r ist. Klarheit über deine Ziele, Klarheit darüber was du erreichen willst, letztlich:

Klarheit darüber, wie du leben willst - mit und von deiner Kunst, deiner künstlerischen und kreativen Tätigkeit.

Klarheit zu finden ist die Voraussetzung, um überhaupt Erfolg zu haben: denn wie wirst du erkennen, ob du erfolgreich bist, wenn du nicht klar hast, was “Erfolg” für dich bedeutet?

Deshalb steht im Online-Kurs "Kunst ° Leben ° Können“ die Arbeit mit dem magischen Quadrat, das dir hilft, Klarheit zu finden, auch am Anfang von allem. Trotzdem sehe ich immer wieder, nicht zuletzt im art!up Campus und bei meinen Coachingkunden, dass dies natürlich nicht so einfach ist:

Wie bei der künstlerischen Tätigkeit selbst, steht am Anfang natürlich eine Findungsphase, ein Phase der Unklarheit, ein Suchen, Ausprobieren, Verwerfen, Neuausrichten, Testen und so weiter. Irgendwann aber ist es soweit - es entsteht ein Bild in unserem Inneren (oder ein Klang, eine Form, eine Geschichte, Worte, Gefühle - je nach deiner grundlegenden synästhetischen Ausrichtung) und dann sind wir bereit, loszugehen, zu tun, zu schaffen.

Kommt es dazu nicht, bleiben wir ewig Suchende - das kann, wenn du möchtest, natürlich auch ein Weg für dich sein, doch selbst dafür brauchst du Klarheit: “Ich will ewig Suchende bleiben”. Es braucht Klarheit darüber, wie diese Suche aussehen soll und was du suchen möchtest - vor allem aber, was du finden möchtest oder zumindest könntest - damit dieser Weg nicht in die Frustration führt.

Wie du nämlich leicht zu Ostern feststellen kannst: Osternester im Garten suchen macht Spaß - aber nur dann, wenn wir in überschaubarer Zeit auch tatsächlich etwas finden, denn sonst endet es bald in Desinteresse oder Frustration. Sicher fallen dir noch weitere Beispiele ein (denke z.B. nur ans Puzzlen - was, wenn du den notwendigen nächsten Puzzleteil einfach nicht finden kannst: da kommt kein Gedanke von “ich bin gerne ewig Suchender” hoch 😉).

Genau diese Art von Frustration bemerke ich nun oft auch bei Menschen, die sich eigentlich schon “auf den Weg” gemacht haben.

Die ihren künstlerischen Weg gehen, die Entscheidungen getroffen und oft auch schon ausreichend Klarheit gefunden haben. Oder sagen wir so: die mit Klarheit gestartet sind.

Nicht selten kommt es vor, dass diese Klarheit sich wieder auflöst, unterwegs, das alles wieder nebelig und verschwommen wird, dass sie von dem Weg, den sie schon mutig und hoffnungsvoll beschritten haben, wieder abkommen - und oft erst bemerken, dass sie davon abgekommen sind, wenn sie weit, weit weg davon, weit weg von ihrer Klarheit sind.

Deshalb:

Back to the routes!

Zurück zur Straße, zum Weg der Klarheit, zu einem Weg, der wohin führt, der mich vorwärts bringt.

Wie immer, gebe ich dir dazu heute 3 Impulse, die dir dabei helfen sollen:

Der erste Impuls ist genau der:

Finde zurück zur Straße - finde sie wieder!

Das machst du am Besten so, dass du dich gedanklich an einen Punkt zurückversetzt, an dem du mit Sicherheit sagen kannst, dass du dich “in deiner Bahn” befunden hast. Setze dich hin, mache ein Brainstorming oder schau dir alte Aufzeichnungen, Fotos, Dokumentationen durch: wann war das letzte Mal, dass es “gelaufen” ist, dass du dich wohl in deiner Haut gefühlt hast, dass du das Gefühl hattest “unterwegs” zu sein?

Es reicht ein winzig kleiner Anhaltspunkt, eine Erinnerung, ein Gefühl das hochsteigt: halte es fest, nutze es als Orientierungspunkt. Vielleicht ist es gar nicht so lange her, und du kannst sogar klar sagen, wann du deinen Weg verlassen hast. Vielleicht musst du aber auch weit zurück gehen, möglicherweise bis hin zum Studium oder zur Schule, zu einer Erinnerung, die dir sagt: “Damals habe ich es gewußt: da war mir klar, ich will ...xyz... werden, da war ich überzeugt, dass ...xyz... mein Weg ist!”.

Wahrscheinlich war dir damals nicht klar, WIE dieser Weg aussehen wird, wie du es erreichen wirst, das ist ja selbstverständlich. Bei keiner Straße, die wir noch nie gegangen sind, wissen wir schon zu Beginn, was uns unterwegs begegnen wird. Aber wir wissen, wo sie uns hinführen soll - jedenfalls ist dies mein erster Impuls zu diesem Thema:

Erinnere dich an den Zeitpunkt, wo du noch “on the route” warst und halte diesen so plastisch wie nur möglich fest.

Suche nach dem Weg zurück zu dieser Stelle, “beame” dich am Besten hin, ohne Umwege. Suche nach dem Gefühl, den Visionen, den Ideen, den Zielen die du hattest - und auch die Energie und Motivation wird wiederkommen, wenn du dich wirklich hineindenkst und -fühlst.

Impuls Nummer zwei:

Vermeide “Shiny Objects”

Vermeide “Shiny Objects” auf dem Weg zurück und auch dann, wenn du wieder auf dem Weg bist: Vermeide alles was glänzt, was dich ablenkt, dir etwas verspricht, all das, was gar nicht wirklich etwas mit deinem Weg zu tun hat.

Vermeide Vergleiche mit anderen ("der ist schon so weit", "die ist viel besser als ich"), denn Vergleiche sind ungesund wie fette Wurst, Alkohol oder Drogen!

(Dazu werde ich demnächst einen eigenen Beitrag machen).

Wann immer dieser Gedanke in dir hochkommt: jemand ist besser, weiter, macht es toller, etc., wann immer du Neid verspürst oder Entmutigung durch das “Vorbild” von anderen, mache dir klar, dass du gerade etwas sehr Ungesundes tust!

Sag dir lieber: Ja, toll, dass er das macht, schön für sie, dass sie so viel Erfolg hat - was bedeutet das für mich? Kann ich davon etwas lernen? Was kann ich ähnlich, aber anders machen - auf meine Art und Weise? Wie kann ICH es machen, mit meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten (und welche kann ich dazu erwerben) - kurz gesagt:

Was davon nehme ich für mich, auf MEINEN Weg mit?

“Shiny Objects” sind Ablenkungen unterwegs auf deinem Weg, das was links und rechts der Straße liegt und dich weg von dieser führt. Wenn du die Straße verlässt, um in der Wiese daneben Blumen zu pflücken, kann es leicht sein, dass du dabei auch in einen Kuhfladen steigst.

Ebenso: Achte auf Abzweigungen. Nicht immer geht der Weg gerade aus weiter - es kommt eine Abzweigung - und schon weißt du nicht mehr, wo und wie es weitergehen soll. Frage dich an diesen Stellen immer: welche Richtung deckt sich mit meiner ursprünglichen Absicht? Gibt es Schilder, klare Zeichen oder zumindest verborgene Hinweise?

Wo wollte ich eigentlich hin - und welcher Weg an dieser Abzweigung führt mit größerer Wahrscheinlichkeit dorthin? Umwege erhöhen die Ortskenntnis - aber nicht immer sind sie notwendig. Hole dir Unterstützung, Ratschläge und am Besten auch ein gutes Coaching, wenn du an einer solchen Stelle nicht weiter weißt.

Der dritte und letzte Impuls:

Vergiss nicht, Zwischenstationen, Etappen zur Erholung und zum Auftanken zu planen

Ohne Pause unterwegs zu sein, erschöpft, macht müde, auch lustlos, egal wie schön das Ziel vor unseren Augen erscheint oder in unseren Ohren klingt. Achte auf dein Ressourcen - körperlich und geistig - und nimm Rücksicht auf sie. Gib dir die Chance, aufzutanken, mal ganz was anderes zu sehen und wahrzunehmen und schalte ruhig auch einmal komplett ab.

Energetisch und motiviert zu sein ist eine Sache, verbissen und fanatisch eine andere, denn das kann leicht ins Gegenteil, in Demotivation, Frustration, Energielosigkeit umschlagen. Achte auf den Moment, wo es kippen könnte, plane aber auch schon davor genau diese Erholungsphasen ein. Vertraue darauf, dass du dich im Laufe deines Weges immer besser und besser kennenlernen wirst, sofern du darauf achtest, dann kannst du entsprechend vorbeugen.

Vor allem aber: bleibe auf deinem Weg, entscheide dich gut bei Abzweigungen und immer wenn du merkst, du hast ihn verlassen (du merkst es an der zunehmend unklaren, nebeligen Aussicht) - dann gib dir einen Ruck, triff die Entscheidung:

Back to the routes!

Wie geht es DIR damit, was sind deine Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse?

Welcher der drei Impulse spricht dich in diesem Moment am meisten an?

Ich bin gespannt, von dir zu hören, am Besten gleich hier unten in den Kommentaren, damit du auch alle anderen, die hier mitlesen, mit deinen Überlegungen inspirierst und unterstützt!

 PS: Der art!up Campus öffnet wieder seine Pforten! Wenn du dabei sein möchtest, oder noch überlegst, ob das für dich das Richtige ist - melde dich doch zum kostenlosen Info-Webinar am 6. April um 19.00h an:

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